**KAPITEL 10: DIE KRAFT DES SCHEITERNS**

Am 27. Sep­tem­ber 2012 stand David Gog­gins im Rock­e­feller Cen­ter, bere­it, den Wel­treko­rd für die meis­ten Klim­mzüge inner­halb von 24 Stun­den zu knack­en. Von sein­er beein­druck­enden mil­itärischen Kar­riere nach ein­er Her­z­op­er­a­tion zurück gekehrt, fand er in extremer kör­per­lich­er Her­aus­forderung und Aus­dauer einen Weg, sich zu beweisen und für einen guten Zweck Geld zu sam­meln. Sein Ziel: 4020 Klim­mzüge. Trotz sorgfältiger Vor­bere­itung, einem Auftritt in der Today Show, und der Unter­stützung promi­nen­ter Per­sön­lichkeit­en miss­lang der Ver­such. Seine Leis­tung wurde durch physis­che Schmerzen und die man­gel­hafte Ausstat­tung begren­zt; nach 2500 Wieder­hol­un­gen musste er aufgeben.

Unge­brochen durch das Scheit­ern bere­it­ete sich Gog­gins auf einen weit­eren Ver­such vor. Dies­mal unter härteren Bedin­gun­gen, in einem Cross­fit-Stu­dio, weg vom Ram­p­en­licht. Er mod­i­fizierte sein Train­ing, opti­mierte die Bedin­gun­gen und stellte sich men­tal neu ein. Doch trotz ein­er besseren Vor­bere­itung und physis­ch­er Anpas­sun­gen scheit­erte er erneut, dies­mal noch schmerzhafter. Sein Kör­p­er und ins­beson­dere seine Hände erlit­ten schwere Schä­den; eine Erfahrung, die nicht nur physis­che, son­dern auch emo­tionale Nar­ben hin­ter­ließ.

Doch indem Gog­gins sein Scheit­ern als Chance für Wach­s­tum begriff, analysierte er seine Mis­ser­folge gründlich und passte seine Strate­gie erneut an. Er verän­derte seine Herange­hensweise radikal, ver­traute weniger auf rohe Kraft und mehr auf Aus­dauer sowie Tech­nik. Durch uner­schüt­ter­liche Entschlossen­heit und den fes­ten Glauben an seine Fähigkeit, seine Gren­zen zu über­schre­it­en, set­zte er sich erneut an den Anfang, bere­it für den näch­sten Ver­such.

Am 19. Jan­u­ar 2013 gelang es Gog­gins endlich, mit 4030 Klim­mzü­gen nicht nur seinen eige­nen Reko­rd aufzustellen, son­dern auch ein Zeug­nis seines uner­bit­tlichen Wil­lens und sein­er außergewöhn­lichen Aus­dauer abzule­gen. Dieser Sieg war mehr als nur ein Ein­trag im Guin­ness-Buch der Reko­rde; es war die Über­win­dung inner­er Zweifel, der Kampf gegen physis­che Begren­zun­gen und das let­zte Wort in einem Dia­log mit dem Scheit­ern, der ihn lehrte, dass wahre Stärke aus der Über­win­dung von Rückschlä­gen entste­ht.

In seinem let­zten Chal­lenge fordert er die Leser auf, ihre eige­nen Fehlschläge zu reflek­tieren und aus ihnen zu ler­nen, um sich auf ihre näch­ste Her­aus­forderung vorzu­bere­it­en. Es ist eine Lek­tion darüber, dass das Leben ein Marathon voller Hin­dernisse ist, der nicht nur Physis und Kon­di­tion fordert, son­dern vor allem die psy­chis­che Stärke und die Fähigkeit, aus Fehlern zu ler­nen und weit­er­hin zu wach­sen.